Trep­pen­lift im Mehr­fa­mi­li­en­haus: Wie ist die Rechts­la­ge?

Um im Al­ter trotz ei­ner Geh­be­hin­de­rung die ei­ge­ne Woh­nung zu ge­nie­ßen, wol­len Sie die­se ohne Pro­ble­me ver­las­sen und wie­der er­rei­chen kön­nen, etwa für den Ein­kauf oder um Freun­de zu tref­fen. Was im Ei­gen­heim oft ohne Auf­wand mög­lich ist, kann in mehrstöckigen Gebäuden eine ech­te Her­aus­for­de­rung sein. Ist das Trep­pen­haus nicht mit ei­nem Lift aus­ge­stat­tet, wird es schwer, von der ei­ge­nen Woh­nung etwa im zwei­ten oder drit­ten Stock zur Stra­ße und wie­der zu­rück zu ge­lan­gen. Hier schafft ein Treppenlift Ab­hil­fe. Doch was im ei­ge­nen Haus recht­lich schlicht Ihre Pri­vat­sa­che ist, ge­stal­tet sich im Mehrfamilienhaus et­was kom­ple­xer. Grund­sätz­lich sind drei Fäl­le zu un­ter­schei­den, in de­nen je un­ter­schied­li­che Vor­ga­ben zu be­rück­sich­ti­gen sind:

  • Sie sind Eigentümer eines Mehrfamilienhauses.
  • Sie besitzen eine Wohneinheit in einem Mehrfamilienhaus.
  • Sie sind Mieter in einem Mehrfamilienhaus.

Auch wenn hier un­ter­schied­li­che recht­li­che Rah­men­be­din­gun­gen bei der Mon­ta­ge ei­nes Trep­pen­lifts grei­fen, gilt: Eine Lö­sung für mehr Mo­bi­li­tät ist auf je­den Fall mög­lich – Ihre Lift-Ex­per­ten er­klä­ren Ih­nen, wor­auf Sie ach­ten soll­ten.

Wel­che Grün­de spre­chen für ei­nen Trep­pen­lift?

Fragt man Be­trof­fe­ne, wel­che Ein­schrän­kun­gen in ih­rer Le­bens­si­tua­ti­on ih­nen be­son­ders zu schaf­fen ma­chen, las­sen sich die Ant­wor­ten auf we­ni­ge, aber wich­ti­ge und im­mer wie­der­keh­ren­de Punk­te re­du­zie­ren:

  • Mobilitätsverlust im eigenen Heim
  • Verlust des Sicherheitsgefühls in den eigenen vier Wänden
  • Verlust der gewohnten Lebensqualität
  • Verlust des Selbstwertgefühls

Der Ein­bau ei­nes nach der in­di­vi­du­el­len Le­bens- und Wohn­si­tua­ti­on aus­ge­wähl­ten Trep­pen­lifts ver­bes­sert und er­leich­tert das All­tags­le­ben von Men­schen, die aus ver­schie­de­nen Grün­den mit ei­ner kör­per­li­chen Ein­schrän­kung le­ben müs­sen. Sie er­hal­ten mit sei­ner Hil­fe von heu­te auf mor­gen ein gro­ßes Stück Un­ab­hän­gig­keit zu­rück und kön­nen sich auf die­se Wei­se zu­min­dest ei­nen Teil der ge­wohn­ten Le­bens­qua­li­tät er­hal­ten. Wenn sie sich wie­der selbst hel­fen kön­nen, kehrt auch das ge­sun­de Selbst­wert­ge­fühl zu­rück. Das Da­mo­kles­schwert ei­nes Um­zugs ins Al­ten­heim tritt in den Hin­ter­grund und das ge­wohn­te Um­feld bleibt er­hal­ten. Un­ab­hän­gig vom Le­bens­ge­fühl der Be­trof­fe­nen er­leich­tert ein Trep­pen­lift vor al­lem auch die Pfle­ge­si­tua­ti­on für die hel­fen­den Per­so­nen in der Fa­mi­lie und im Freun­des­kreis.

Ein ge­sun­des Selbst­wert­ge­fühl be­wah­ren

Der Trep­pen­lift wird im Grun­de ge­nom­men zum Züng­lein an der Waa­ge, das zwi­schen Fle­xi­bi­li­tät und Ab­hän­gig­keit ent­schei­det, denn wer die Trep­pe zwi­schen zwei Stock­wer­ken über­win­den kann – mit wel­chem Hilfs­mit­tel auch im­mer –, fühlt sich in ho­hem Maße un­ab­hän­gig. Das Selbst­wert­ge­fühl hängt auch da­von ab, wie weit sich ein Mensch noch sel­ber hel­fen kann. Ist er nicht mehr ge­wohnt mo­bil, lei­det die Le­bens­qua­li­tät, und das kann die Psy­che sehr stark be­ein­träch­ti­gen. Zwar kann ein Trep­pen­lift nicht alle Pro­ble­me aus der Welt schaf­fen, doch zu­min­dest kann er da­bei hel­fen, mehr Mo­bi­li­tät her­zu­stel­len und das Le­ben wie­der selbst in die Hand zu neh­men. Das Selbst­ver­trau­en kehrt zu­rück.

Die Mo­bi­li­tät be­wah­ren und in der ge­wohn­ten Um­ge­bung blei­ben

Das ei­ge­ne Zu­hau­se fühlt sich für je­den Men­schen be­son­ders an. Er hat es sel­ber ein­ge­rich­tet, vie­le Mö­bel­stü­cke er­in­nern an Be­ge­ben­hei­ten aus ei­nem gan­zen Le­ben. Hier sind die Kin­der auf­ge­wach­sen, be­son­de­re Er­eig­nis­se wur­den ge­fei­ert und es be­ste­hen per­sön­li­che Kon­tak­te zu Nach­barn und Freun­den in der Um­ge­bung. Das ei­ge­ne Zu­hau­se als per­sön­li­ches Um­feld ist eine Kon­stan­te im Le­ben. Das ei­ge­ne Heim ist gleich­zei­tig ein Re­fu­gi­um, eine Wohl­fühl­oa­se, wo man sich si­cher fühlt. An die­sem Ort möch­te man nach Mög­lich­keit auch sei­nen Le­bens­abend ver­brin­gen. Ein Trep­pen­lift schafft die da­für not­wen­di­ge Mo­bi­li­tät und er­mög­licht Bar­rie­re­frei­heit im ver­trau­ten Um­feld.

Sich si­cher füh­len im ei­ge­nen Heim

Beim Trep­pen­stei­gen be­steht für vie­le Men­schen mit Be­we­gungs­ein­schrän­kun­gen die Ge­fahr ei­nes Stur­zes. Ge­ra­de bei al­ten Men­schen kann ein Trep­pen­sturz le­bens­be­droh­lich sein. Doch auch Kno­chen­brü­che, Kran­ken­haus­auf­ent­hal­te oder blei­ben­de Ver­let­zun­gen sind im Al­ter nicht un­ge­fähr­lich. Schon die Angst vor ei­nem Sturz – vor al­lem, wenn die Stu­fen zu hoch sind und die Trep­pe ge­wun­den ist – kann bei den Be­trof­fe­nen zu Schwä­che­an­fäl­len oder ei­nem Fehl­tritt füh­ren. Ein Trep­pen­lift hilft da­bei, die­se Ge­fahr zu ver­mei­den und si­cher von ei­ner Eta­ge in die an­de­re zu ge­lan­gen.

Bar­rie­re­frei le­ben in ge­wohn­ter Le­bens­qua­li­tät

Ganz au­to­ma­tisch brin­gen es Pro­ble­me beim Trep­pen­stei­gen mit sich, dass die ge­wohn­te Le­bens­wei­se ein­ge­schränkt wird. Oft bleibt kei­ne Wahl: Die Be­trof­fe­nen rich­ten sich in den Räum­lich­kei­ten ein, die sie ohne Ein­schrän­kung er­rei­chen kön­nen, und mei­den die an­de­ren Stock­wer­ke, weil sie die ver­bin­den­de Trep­pe nicht mehr über­win­den kön­nen. So re­du­ziert sich ihr All­tags­le­ben zwangs­läu­fig auf we­ni­ge Räu­me, wäh­rend der rest­li­che Wohn­raum un­be­lebt bleibt. Das ei­ge­ne Zu­hau­se wird zu ei­ner Art Ge­fäng­nis. Ein Trep­pen­lift kann hel­fen, den ver­lo­re­nen Le­bens­raum zu­rück­zu­ge­win­nen und wie­der mit Le­ben zu fül­len. Die ge­won­ne­ne Mo­bi­li­tät macht frei und der All­tag wird weit­ge­hend ohne frem­de Hil­fe ge­meis­tert.

Wel­che Ar­ten von Trep­pen­lif­ten gibt es?

Für jede Art von bau­li­chen Ge­ge­ben­hei­ten und in­di­vi­du­el­ler Le­bens­si­tua­ti­on steht eine pas­sen­de Lö­sung zur Ver­fü­gung.

Wer we­gen sei­ner Be­hin­de­rung auf Rol­la­to­ren, Ge­hil­fen oder ei­nen Roll­stuhl an­ge­wie­sen ist, kann sich den All­tag durch den Ein­bau ei­nes Platt­form­lif­tes sehr er­leich­tern. Mit sei­ner Hil­fe kann auch ein Roll­stuhl­fah­rer meh­re­re Eta­gen über­win­den und auf die­se Wei­se sei­ne Be­we­gungs­frei­heit er­wei­tern. Ein Platt­form­lift ist nicht nur güns­ti­ger als ein Auf­zug oder ein Home­lift, er eig­net sich ne­ben­bei auch als Las­ten­auf­zug, was ei­nen an­ge­neh­men Mehr­wert mit sich bringt.

Ein Trep­pen­sitz­lift ver­schafft der Trep­pe wie­der ih­ren ur­sprüng­li­chen Sinn, denn er bringt sei­ne Be­nut­zer auf Knopf­druck von ei­nem Stock­werk in das nächs­te. Die wie­der­ge­won­ne­ne Mo­bi­li­tät kann in der Psy­che ei­nes be­we­gungs­be­hin­der­ten Men­schen ei­nen gro­ßen Un­ter­schied ma­chen.

Emp­feh­lens­wert und die neu­es­te In­no­va­ti­on im Be­reich der Trep­pen­lif­te ist der Va­ku­um­lift mit Pneu­ma­ti­k­an­trieb, der beim Hin­auf­fah­ren nur we­nig En­er­gie ver­braucht. Beim Hin­un­ter­fah­ren be­nö­tigt er gar kei­ne En­er­gie. Was ihn aber so be­son­ders macht, ist die Tat­sa­che, dass er von der Welt­lift­be­hör­de als si­chers­ter Trep­pen­lift der Welt ein­ge­ord­net wur­de. Bei Strom­aus­fall fährt er au­to­ma­tisch ins Erd­ge­schoss hin­un­ter.

Wel­cher Lift für den In­di­vi­du­al­fall letzt­end­lich am bes­ten ge­eig­net ist, wird nach ei­ner ein­ge­hen­den Be­ge­hung und Be­ra­tung fest­ge­legt. Was die Kosten für einen Treppenlift be­trifft, gibt es eine gan­ze Rei­he an Zuzahlungsmöglichkeiten, je nach Pfle­ge­fall. Trep­pen­lif­te kön­nen so­gar ge­mie­tet wer­den. Auch die­se Punk­te flie­ßen in die Be­ra­tung ein.