Trend­sport für je­des Al­ter

Eine hohe Le­bens­qua­li­tät fußt auf ei­nem trai­nier­ten, be­weg­li­chen Kör­per und ei­nem star­ken Geist. Da­bei gilt: Auch Se­nio­ren und Se­nio­rin­nen pro­fi­tie­ren da­von, sich re­gel­mä­ßig zu be­we­gen.

Mit zu­neh­men­dem Al­ter steigt das Ri­si­ko für Er­kran­kun­gen wie De­menz oder Dia­be­tes. Zu­dem sitzt das Ge­hirn durch die kör­per­li­chen Ver­än­de­run­gen im Al­ter lo­cke­rer, was Stür­ze ge­fähr­li­cher macht. Die Lö­sung: Wer mehr­mals pro Wo­che Sport treibt, hält sich ge­sund, fit und bleibt gut ge­launt.

Doch wel­che Vor­tei­le bie­tet Se­nio­ren­sport und was soll­ten Sie da­bei be­ach­ten? Wel­che klas­si­schen Sport­ar­ten sind bei Men­schen ab 65 Jah­ren be­liebt und wel­che Sport-Trends brin­gen neu­en Schwung in den All­tag? Im fol­gen­den Ar­ti­kel lie­fern wir Ant­wor­ten auf Ihre Fra­gen!

Was sind die Vor­tei­le von Se­nio­ren­sport?

Lan­ges Sit­zen er­höht das Ri­si­ko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. So soll ein lang­fris­ti­ger Be­we­gungs­man­gel laut For­schungs­er­geb­nis­sen ähn­lich ge­fähr­lich sein wie Rau­chen. Wer sich da­ge­gen sport­lich be­tä­tigt, er­höht die Durch­blu­tung, ver­sorgt das Ge­hirn mit aus­rei­chend Sau­er­stoff und pro­fi­tiert von ei­ner hohen Lebensqualität.

Von Se­nio­ren­sport spricht man da­bei of­fi­zi­ell ab dem 30. Le­bens­jahr. Um­gangs­sprach­lich be­zieht sich der Be­griff je­doch auf Men­schen ab dem 65. Le­bens­jahr. In die­sem Al­ter un­ter­stützt ins­be­son­de­re ein Training für das Herz das kör­per­li­che und geis­ti­ge Wohl­be­fin­den.

Zu­gleich ver­rin­gern Se­nio­ren durch re­gel­mä­ßi­ge Be­we­gung das Sturzrisiko, was für äl­te­re Men­schen ge­fähr­lich wer­den kann. Al­lein in Deutsch­land stür­zen jähr­lich cir­ca 5 Mil­lio­nen äl­te­re Men­schen. Hirnverletzungen sind häu­fig die Fol­ge. Der Grund: Mit zu­neh­men­dem Al­ter schwin­det die Kör­per­kraft und die Ge­fä­ße wer­den dün­ner. Zeit­gleich nimmt die Reaktionsfähigkeit ab, so­dass Men­schen un­ge­bremst auf dem Bo­den auf­schla­gen. Wer Sport treibt, re­du­ziert also das Ver­let­zungs­ri­si­ko im All­tag.

Doch wel­che Vor­tei­le bie­tet Se­nio­ren­sport kon­kret?

  • Seniorensport trainiert das Herz-Kreislaufsystem.
  • Das Immunsystem wird gestärkt.
  • Die Sauerstoffzufuhr erhöht sich.
  • Sport kann den Blutdruck positiv beeinflussen.
  • Die Konzentrations- und Merkfähigkeit werden gesteigert.
  • Regelmäßige Bewegung kann die Koordination und das Gleichgewicht schulen.
  • Seniorensport kann vor Demenz, Diabetes, Osteoporose und Krebs schützen.
  • Das Training kann im Alltag vor gefährlichen Stürzen schützen.
  • Die Belastung kann die Ausdauer und Beweglichkeit erhöhen.
  • Viele Sportarten können den Gleichgewichtssinn verbessern.
  • Seniorensport kann stimmungsaufhellend wirken.
  • Regelmäßiger Sport kann die Knochen- und Muskelmasse erhöhen.

Was soll­te man beim Sport im Al­ter be­ach­ten?

Fit und vi­tal bis ins hohe Al­ter: Wer als Se­ni­or Sport treibt, soll­te sich be­wusst ma­chen, dass eine sanfte Intensitätssteigerung zum Ziel führt. So um­ge­hen Sie Ver­let­zun­gen, die im Al­ter deut­lich lang­sa­mer ver­hei­len als in Ih­rer Ju­gend.

Zu­dem ist es von Be­deu­tung, die eigenen Grenzen bewusst wahrzunehmen und nicht zu viel vom ei­ge­nen Kör­per zu ver­lan­gen. Sie müs­sen also keine Höchstleistungen er­brin­gen. Im Fo­kus steht statt­des­sen der Spaß an der Sa­che.

Be­vor Sie mit dem Trai­ning star­ten, emp­fiehlt es sich, ei­nen Ter­min beim Haus­arzt zu ma­chen. Die­ser führt ein EKG durch und kann wert­vol­le Tipps zu ge­eig­ne­ten Sport­ar­ten ge­ben. Die Emp­feh­lun­gen kön­nen auch Übun­gen im Sit­zen oder Lie­gen um­fas­sen.

Für Se­nio­ren ist es von Vor­teil, die Ausdauer, die Kraft sowie die Beweglichkeit zu trai­nie­ren. Übun­gen kön­nen Sie ent­we­der zu Hau­se, in Sport­grup­pen oder im Ver­ein um­set­zen. Letz­te­res bie­tet die Chan­ce, soziale Kontakte zu knüpfen. Hier tref­fen Sie auf Gleich­ge­sinn­te, die ähn­li­che Zie­le ver­fol­gen und Spaß an Be­we­gung emp­fin­den.

Al­ter­na­tiv ist es mo­ti­vie­rend, die ei­ge­ne Fa­mi­lie mit ein­zu­bin­den. Ge­hen Sie ak­tiv auf Ihre Kin­der zu und schla­gen Sie ei­nen Familienausflug vor. So kann ein Be­such im Zoo oder ins Ein­kaufs­cen­ter eine groß­ar­ti­ge Mög­lich­keit bie­ten, das Haus zu ver­las­sen und ei­ni­ge Schrit­te zu lau­fen.

Wer gern an ei­nem Aus­flug teil­neh­men möch­te, aber im Roll­stuhl sitzt, muss nicht auf das Er­leb­nis an der fri­schen Luft ver­zich­ten, denn mit ei­nem Rollstuhl-Treppensteiger las­sen sich so­gar Trep­pen meis­tern. Dank ei­nes spe­zi­el­len Rä­der- und Rau­pen­sys­tems ge­lan­gen Sie so si­cher ans Ziel.

Wel­che klas­si­schen Sport­ar­ten eig­nen sich im Al­ter?

Un­ter Sport­in­ter­es­sier­ten ab 65 Jah­ren sind ins­be­son­de­re fol­gen­de Va­ri­an­ten be­liebt:

  • Gymnastik (Senioren- oder Wassergymnastik)
  • Wandern
  • Schwimmen
  • Radfahren
  • Nordic Walking
  • Tanzen
  • Kraftsport

Ab­wechs­lung im Fit­ness­pro­gramm mit die­sen Trend­sport­ar­ten für je­des Al­ter

Sie seh­nen sich nach ei­ner au­ßer­ge­wöhn­li­chen Sport­art? Dann pro­bie­ren Sie doch ein­mal Slow Jog­ging mit Trip­pel­schrit­ten, Tanz-Fit­ness oder das Trai­ning mit Pfeil und Bo­gen aus. Heu­te ste­hen Ih­nen zahl­rei­che An­ge­bo­te zur Ver­fü­gung, um sich fit zu hal­ten. Wir stel­len Ih­nen im Fol­gen­den acht mo­der­ne und spa­ßi­ge Sport­ar­ten vor.

Bo­gen­schie­ßen

Den gan­zen Kör­per wahr­neh­men: Beim Bo­gen­sport stär­ken Sie Ihre Rumpfmuskulatur, trai­nie­ren ei­nen stabilen Stand und kon­zen­trie­ren sich auf Ihre At­mung. So kom­men Sie voll­stän­dig zur Ruhe und fo­kus­sie­ren sich auf Ihr Ziel.

Ne­ben der Selbstwahrnehmung stär­ken Sie zu­gleich Ihr Selbst­ver­trau­en. Denn wenn der Pfeil die Ziel­schei­be er­reicht und sich die Kon­zen­tra­ti­on und in­ne­re Ruhe be­währt ma­chen, durch­strömt Sie ein Ge­fühl von Stolz und Selbst­ach­tung.

Des Wei­te­ren trai­nie­ren Sie Ihre Koordination und Ihre Psyche. Bo­gen­schie­ßen wird in der Re­gel von re­gio­na­len Sport­ver­ei­nen und -ver­bän­den an­ge­bo­ten.

Zum­ba/​Aqua Zum­ba

Wenn la­tein­ame­ri­ka­ni­sche Klän­ge er­klin­gen, hält es die We­nigs­ten auf den Stüh­len. In ei­nem Tanz­kurs bei ei­ner Tanz­schu­le er­ler­nen Sie in der Grup­pe, wie man Cha-Cha-Cha oder Mam­bo tanzt. Vie­le Tanz­schu­len und Fit­ness­stu­di­os bie­ten Kurse für Einsteiger und Fortgeschrittene an. So kommt je­der­mann auf sei­ne Kos­ten und kann das Trai­ning in sei­nem ei­ge­nen Tem­po ab­sol­vie­ren.

Ihre Glie­der füh­len sich zu schwer an, um an ei­nem Tanz­kurs teil­zu­neh­men? Dann pro­bie­ren Sie doch ein­mal Aqua Zumba aus. Das Tanz­trai­ning fin­det in die­sem Fall im Was­ser statt. Hier pro­fi­tie­ren Sie von ei­nem Gefühl der Schwerelosigkeit und trai­nie­ren Ihr Herz-Kreis­lauf-Sys­tem eben­so ef­fek­tiv wie beim her­kömm­li­chen Tan­zen. Zu­dem ist das Ver­let­zungs­ri­si­ko nied­rig und die Gelenke werden geschont.

Aqua Boun­cing

Sie su­chen nach ei­ner grö­ße­ren Her­aus­for­de­rung und möch­ten Ihre Aus­dau­er ge­zielt trai­nie­ren? Beim Aqua Boun­cing ste­hen Sie auf ei­nem kleinen Trampolin, das mit Sau­g­näp­fen am Bo­den des Schwimm­be­ckens be­fes­tigt ist. Cir­ca 45 Minuten lang füh­ren Sie hier in der Grup­pe Pi­rou­et­ten und Sprün­ge zu lau­ter Mu­sik aus.

Und ob­wohl zahl­rei­che Ka­lo­ri­en ver­brannt wer­den (cir­ca 1000 Kalorien pro Stunde), schont der Was­ser­sport die Ge­len­ke. Denn un­ter Was­ser tra­gen Sie nur ein Zehn­tel Ih­res ge­sam­ten Kör­per­ge­wich­tes.

Iy­en­gar Yoga

Iy­en­gar Yoga ist eine Un­ter­art des Ha­tha Yo­gas. Ver­wen­det wer­den Stüh­le, Blö­cke und Gur­te, um die Yoga-Be­we­gung mög­lichst kor­rekt aus­zu­füh­ren. So stär­ken Sie mit je­dem Trai­ning Ihre Muskulatur un­d­ver­bes­sern Ihre Haltung so­wie Ihre Körperwahrnehmung.

Ins­be­son­de­re die Rumpf­mus­ku­la­tur pro­fi­tiert von der in­di­schen Yoga-Leh­re. Die be­wusst aus­ge­führ­ten Be­we­gun­gen, die As­a­nas, schu­len zu­dem Ihre Fähigkeit, sich zu fokussieren und sich durch eine ru­hi­ge At­mung zu ent­span­nen.

Disc-Golf

Sind Sie be­reit für ei­nen neu­en Trend? Disc Golf löst das her­kömm­li­che Golf­spie­len ab. Statt ei­nes Golf­bal­les wird hier ein Frisbee ver­wen­det. Die Fris­bee­schei­be wird in ei­nen Me­tall­korb ge­wor­fen. Je we­ni­ger Wür­fe für ei­nen Durch­gang be­nö­tigt wer­den, des­to hö­her fällt die Punkt­zahl aus.

Der Ef­fekt: Mit Disc Golf trai­nie­ren Sie Ih­ren ge­sam­ten Kör­per, för­dern Ihre Geschicklichkeit und schu­len Ihre Konzentrationsfähigkeit. Gleich­zei­tig ver­brin­gen Sie Zeit an der fri­schen Luft.

Drums Ali­ve

Schlag­zeug­spie­ler ken­nen es: Bei ei­nem Live-Auf­tritt ver­brennt der Kör­per ähn­lich vie­le Ka­lo­ri­en wie beim Leis­tungs­sport. Drums Ali­ve macht sich die­sen Ef­fekt zu­nut­ze: Die Teil­neh­mer wer­den mit Schlagzeug-Sticks aus­ge­stat­tet und stel­len sich auf ei­nen Stability-Ball. 

Ein Trai­ner gibt die Be­we­gun­gen vor, die Kurs­teil­neh­mer fol­gen der Cho­reo­gra­fie. So trai­nie­ren sie ih­ren Kreis­lauf und re­gen die Fett­ver­bren­nung an. Gleich­zei­tig wer­den die Mus­keln ge­stärkt. Zu­dem ak­ti­viert das Trai­ning beide Gehirnhälften und setzt ähn­li­che Al­pha-Wel­len frei wie beim Yoga.

Cross­boc­cia

Das klas­si­sche Boc­cia wird mit Me­tall­ku­geln ge­spielt und ist die ita­lie­ni­sche Be­zeich­nung für das fran­zö­si­sche Boule. Das Spiel fin­det meis­tens auf Sand­plät­zen statt. Aber auch Asphalt­plät­ze eig­nen sich für die Sport­art.

Sie fra­gen sich, was Cross­boc­cia von Boc­cia un­ter­schei­det? Bei der neu­en Trend­sport­art Cross­boc­cia grei­fen die Spie­ler zu Softbällen. Die­se sind viel leich­ter als die Boc­cia-Bäl­le und kön­nen Sie so so­gar in den Ur­laub be­glei­ten. Ein Set wiegt cir­ca 700 Gramm. Die Bäl­le kön­nen au­ßer­dem überall verwendet wer­den. Die Bo­den­be­schaf­fen­heit spielt da­bei kei­ne Rol­le.

Je­der Spie­ler er­hält drei Bäl­le. Ein Spie­ler be­ginnt und wirft den ersten Ball als Markierung. Das Ziel ist es, die an­de­ren Bäl­le mög­lichst nah an den Mar­ker-Ball zu wer­fen. Da­bei zäh­len nur die­je­ni­gen, die sich näher am Marker be­fin­den als die Bäl­le des Geg­ners.

Tisch­ten­nis

Tisch­ten­nis ist eine her­vor­ra­gen­de Mög­lich­keit, um sich mit Gleich­ge­sinn­ten zu tref­fen. In ei­nem Park kön­nen zu­dem frem­de Mit­spie­ler hin­zu­ge­zo­gen wer­den. So las­sen sich neue soziale Kontakte knüpfen.

Der Sport trai­niert vor al­lem die Muskulatur an den Armen, Schulten und Beinen. Zu­gleich för­dert Tisch­ten­nis die Reaktionsfähigkeit der Spie­ler so­wie die Ausdauer.

Das Fa­zit – Für Sport im Al­ter ist es nie zu spät

Sport wirkt sich po­si­tiv auf die Ge­sund­heit aus – und das in je­dem Al­ter. So schützt Sie die re­gel­mä­ßi­ge Be­we­gung zum Bei­spiel vor ge­fähr­li­chen Er­kran­kun­gen wie Dia­be­tes und hält Sie lang­fris­tig mo­bil. Be­vor Sie mit dem Trai­ning star­ten, lohnt sich ein Ge­sund­heits­check beim Haus­arzt. Gibt die­ser grü­nes Licht, kön­nen Sie sich nach der ge­eig­ne­ten Trai­nings­art um­se­hen.

Vie­le Se­nio­ren schwö­ren da­bei auf Gym­nas­tik, Wan­dern oder Schwim­men. Wer eine au­ßer­ge­wöhn­li­che Sport­art aus­tes­ten möch­te, pro­biert Trend­sport­ar­ten wie Bo­gen­schie­ßen, Zum­ba, Aqua Boun­cing oder Yoga aus. Auch Disc Golf, Drums Ali­ve, Cross­boc­cia und Tisch­ten­nis bie­ten Men­schen ab 65 Jah­ren eine her­vor­ra­gen­de Mög­lich­keit, die Ak­ti­vi­tät zu er­hö­hen und zu­gleich den Geist zu trai­nie­ren.